60% der Haushalte müssen bald ihre gesamten Einkünfte für die Lebenshaltung einsetzen – Kanzler verdient 30.000 Euro monatlich
Wir haben es schon im Radio gehört und auch die Zeit berichtet darüber. Es ist zwar schon einige Tage her, aber deshalb nicht weniger wichtig: wenn sich bald 60 % der Deutschen das Leben nicht mehr leisten können, wird es dann zu Unruhen in Deutschland kommen? Diese Frage stellen wir uns, sind uns bei der Antwort aber schon fast sicher.
In dem Artikel heißt es, dass bislang nur 15% der Deutschen arm waren. Sparkassen-Präsident Schlewis aber davon ausgehe, dass es „demnächst“ bis zu 60% der deutschen Haushalte betreffen werde. Das heißt also, die Menschen können kein Geld mehr auf die Seite legen. Ist die Waschmaschine, der Kühlschrank oder der Fernseher kaputt – dann hat man zukünftig offensichtlich Pech gehabt. Bekamen nicht kürzlich unsere Politiker eine Diätenerhöhung? Angekündigt wurde die Diätenerhöhung von 300 Euro bereits Ende April in einem Schreiben von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD).
Zum 1. Juli stieg die sogenannte Abgeordnetenentschädigung von 10.012,89 Euro auf 10.323,29 Euro brutto im Monat. Das entspricht einem Plus von 310,40 Euro oder 3,1 Prozent. Zusätzlich erhält jeder Abgeordneter noch eine monatliche Aufwandspauschale als Teil der sogenannten Amtsausstattung hinzu. Von dieser müssen alle Ausgaben bestritten werden, die der Abgeordnete zur Ausübung seines Amtes tätigen muss. Darunter fallen unter anderem die Einrichtung eines Wahlkreisbüros oder eines Zweitwohnsitzes in Berlin. Aktuell beträgt die steuerfreie Pauschale 4.583,39 Euro. Kombiniert erhalten die Abgeordneten also 14.906,68 Euro im Monat.
Finanzexperten sehen kaum noch Spielraum fürs Sparen
60 Prozent der Haushalte müssen bald ihre gesamten Einkünfte für die Lebenshaltung einsetzen, warnt ein Experte. Die Inflation könnte derweil auf zehn Prozent steigen.
Finanzexperten warnen vor den Folgen der hohen Inflation für einen großen Teil der Bevölkerung in Deutschland. Viele Menschen könnten unter den gegenwärtigen Voraussetzungen kaum noch Geld sparen, sagte etwa Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis der Welt am Sonntag. Bis zu 60 Prozent der deutschen Haushalte müssten künftig ihre gesamten Einkünfte monatlich für die Lebenshaltung einsetzen.
„Dieser Teil der Bevölkerung ist dann schlicht nicht mehr sparfähig“, sagte Schleweis. Vor einem Jahr kam das Sparkassen-Vermögensbarometer dagegen noch zu dem Ergebnis, dass lediglich 15 Prozent der Haushalte nicht in der Lage sind, Geld zurückzulegen.
Laut Welt am Sonntag beobachten derweil auch die Volks- und Raiffeisenbanken, dass der finanzielle Spielraum ihrer Kunden schrumpft. „Die hohe Inflation entzieht den Verbrauchern Kaufkraft, dadurch sinkt die Sparfähigkeit“, sagte der Vorstand des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Andreas Martin, der Zeitung.
Nach Einschätzung der Fachleute profitieren derzeit noch viele Kunden von Ersparnissen, die sich während der Corona-Zeit mangels Konsummöglichkeiten angesammelt haben. Diese Rücklagen würden nun aber wieder aufgelöst.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel warnte derweil vor einer weiter ansteigenden Inflationsrate. „Der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket laufen aus, das dürfte die Inflationsrate um gut einen Prozentpunkt erhöhen“, sagte Nagel der Rheinischen Post: Hinzu komme die Gasumlage, die allerdings durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas abgefedert werden solle. In der Summe sei in den Herbstmonaten dennoch eine Inflationsrate von zehn Prozent möglich – so viel wie zuletzt vor 70 Jahren.
Über die Hälfte der Deutschen leben zur Miete. Rund jede:r Achte von ihnen ist mit den Wohnkosten überlastet. Das ergab eine Auswertung des Statistischen Bundesamts. Überlastung bedeutet demnach, dass sämtliche Ausgaben für die Miete oder den Kreditabtrag einschließlich der zuletzt stark gestiegenen Energiekosten mehr als 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens verbrauchen.
Das war im vergangenen Jahr bei 12,8 Prozent der Mieter:innen der Fall. Für die Gesamtbevölkerung betrug der Wert 10,7 Prozent. Meist seien Ausgaben für Wohnen und vor allem Mieten monatliche Fixkosten, bei denen kaum oder nur wenig Einsparpotenzial bestehe, so das Statistische Bundesamt.
Im Schnitt geben die Menschen 23,3 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus, bei Mieter:innen sind es sogar 27,6 Prozent. Am stärksten belastet sind laut Bundesamt mietende Einpersonenhaushalte, die im Schnitt 35,4 Prozent ihres verfügbaren Einkommens fürs Wohnen aufbringen müssen. Vergleichsweise geringe Kosten haben hingegen kinderlose Paare mit 23,7 Prozent.
Vor allem gering verdienende Haushalte leiden unter dem Kostendruck. Im unteren Einkommensfünftel leben mehr als ein Drittel (36,2 Prozent) der Menschen in einem ständig finanziell überlasteten Haushalt.
#tagesschau #news #miete #mietkosten #wohnen
Deutschlands Wirtschaft ist im zweiten Quartal doch minimal gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Damit fiel das Ergebnis etwas besser aus als Ende Juli, als die Statistiker:innen in einer ersten Schätzung die Stagnation gemeldet hatten.
„Trotz der schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich die deutsche Wirtschaft in den ersten beiden Quartalen 2022 behauptet“, erklärte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Thiel. Im ersten Quartal 2022 war die deutsche Wirtschaft um 0,8 Prozent gewachsen. Mit dem kleinen Plus von 0,1 Prozent im zweiten Quartal erreichte die Wirtschaft demnach das Vorkrisenniveau des vierten Quartals 2019. Gestützt wurde die Wirtschaft den Angaben zufolge vor allem von den privaten und staatlichen Konsumausgaben.
Die Verbraucher:innen hätten die Aufhebung fast aller Corona-Beschränkungen genutzt, um etwa wieder mehr zu reisen und auszugehen, erläuterte das Statistikamt. Die privaten Konsumausgaben lagen demnach 0,8 Prozent höher als im ersten Quartal.
#bruttoinlandsprodukt #wirtschaft #nachrichten #tagesschau
Instagram tagesschau
Die Inflation in Deutschland ist schon vor dem Auslaufen von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket wieder gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten im August durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Im Mai hatten sich Waren und Dienstleistungen mit 7,9 Prozent so stark verteuert wie seit den frühen 1970er-Jahren nicht mehr. Dann drückten unter anderem der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket die Inflation im Juni auf 7,6 und im Juli auf 7,5 Prozent. Nach dem Auslaufen der beiden Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung Ende August erwarten Expert:innen im Herbst Teuerungsraten von rund neun Prozent – die Bundesbank rechnet sogar mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um zehn Prozent.
Größter Preistreiber ist seit längerem Energie. Sie verteuerte sich im August mit 35,6 Prozent etwa so stark wie im Juli. Nahrungsmittel kosteten 16,6 Prozent mehr als im August 2021. Für Dienstleistungen mussten 2,2 (Juli: +2,0) Prozent mehr bezahlt werden.
30. August 2022 Tagesschau Instagram
Aktuelle News, zu denen wir keine eigenen Beiträge veröffentlichen, findet ihr auf unserer neu eingerichteten Seite: News: Tagesaktuelle Artikel. Ihr findet diese entweder über den Reiter „Aktuelle Beiträge“ oder oben auf der Startseite als Link.
Hinterlasse ein Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!