Früher gab es Lebensmittelkarten – heute Coupons für Paracetamol?
Die inszenierten Arzneimittel-Engpässe sollen jetzt zu Berechtigungsscheinen für Paracetamol führen. Was zurzeit noch als Plan geheim gehalten wird, sieht folgendermaßen aus:
1. Bestandsanalyse
Unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist gerade dabei, sich einen Überblick zu verschaffen über die verfügbare Menge an Paracetamol. Alle Apotheken und Großhändler erhalten noch im Dezember 2022 Listen mit Pharmazentralnummern (PZN), in die sie die Zahl der zu einem bestimmten Stichtag existierenden Packungen eintragen sollen. All diese Daten werden im Bundesgesundheitsministerium erfasst.
2. Bedarfsberechnung
Auch die Arztpraxen bekommen solche Listen, in die sie eintragen müssen, welche Fiebersenker an wen und warum verschrieben worden sind. Dafür kriegen sie dann sechs Euro pro Eintrag via Telematikinfrastruktur.
3. Berechtigungsschein
Patienten, die Fieber haben, müssen ihr Rezept zunächst an das Bundesamt für Soziale Sicherung senden, um dann von dort einen entsprechenden Berechtigungsschein zugeschickt zu bekommen, den diese schließlich in der Apotheke einlösen können. So sehen heute moderne Gesundheitssysteme aus, die in aller Welt als Vorzeigemodell gehandelt werden. Immerhin soll laut Lauterbach den Patienten der Eigenanteil in Höhe von zwei Euro erlassen werden.
Als Alternative dazu darf die Apotheke Paracetamol gegen Berechtigungsschein „over the counter“ (OTC) verabreichen, das heißt, das Medikament muss direkt in der Apotheke eingenommen werden unter der Voraussetzung, dass das Fieber zuvor festgestellt wurde.
Damit scheint (wieder einmal) klar zu sein, das der deutsche Bürger eine „generalstabsmäßige Führung“ benötigt.
Betrachten wir die Quellen
Name: Sven Splitter. Dieser soll es richten und mehr Paracetamol beschaffen. Immerhin ist es diesem Mann schon gelungen, über die Schweiz bestimmte Wirkstoffe zu organisieren, die dann in Apotheken zu Zäpfchen und Säften weiterverarbeitet werden konnten. Dass die Ausgangsstoffe bereits das Dreifache wie die industriell hergestellten Medikamente kosten, kann man ja wohl in einer solchen Krise leicht verschmerzen.
Die soeben skizzierte Coupon-Idee ist zwar verlockend, aber ganz so weit geht das Gesundheitsministerium noch nicht. Sehr wohl will Karl Lauterbach sein Generikagesetz noch vor Weihnachten vorlegen, denn er weiß, dass die Sache mit den Rabattverträgen eindeutig zu weit gegangen ist.
Engpässe führen in der Bevölkerung immer zu Hamsterkäufen, egal ob Klopapier oder wie jetzt die Fiebersäfte.
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Dieser Beitrag wurde am 12.12.2022 erstellt.
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