Senioren-Impfpflicht in Griechenland: Keine Geldbußen mehr für Ungeimpfte
»ATHEN taz | Im Kampf gegen die Coronapandemie in Griechenland trat die Seniorenimpfpflicht mit angeschlossenen Bußgeldern am 16. Januar diesen Jahres in Kraft. Nun zieht die Regierung in Athen die Reißleine: Am Mittwoch kündigte Gesundheitsminister Thanos Plevris an, dass die Bußgelder ab dem 15. April ausgesetzt würden. Sei noch ein Bußgeld offen, müsse es aber bezahlt werden…
Die Impfpflicht betrifft alle Bewohner des Landes, die vor dem 31. Dezember 1961 geboren wurden und damit älter als 60 Jahre sind. Wer in dieser Altersgruppe zum 16. Januar nicht die erste oder einzige Dosis eines Impfstoffs gegen Covid-19 erhalten hatte, konnte mit einer Verwaltungsstrafe in Höhe von 50 Euro für den Januar belegt werden.
Veränderte sich der Impfstatus danach nicht, wurden ab Februar pro Monat 100 Euro fällig. Sieben Monate nach der Zweitimpfung ist der Booster verpflichtend, sonst verfällt der Impfstatus. Nach Angaben der griechischen Steuerbehörde AADE hatten sich etwa 318.000 der über 60-Jährigen in Griechenland am 16. Januar noch nicht impfen lassen. Sie alle erhielten einen Bußgeldbescheid, so AADE.
Kritiker monieren, die Seniorenimpfpflicht habe ein eher durchwachsenes Ergebnis gebracht: Denn am 30. November – vor Ankündigung des Gesetzes – waren laut Regierungsangaben noch 580.000 Senioren in Griechenland ungeimpft. Somit ließen sich nur etwa 45 Prozent durch die Impfpflicht und die drohenden Strafen überzeugen…«
taz.de (25.3.)
1969 erschien das Lied „Die ganze Erde uns (Ich rufe zum Kampf! )“ des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis. Unter der von der NATO gestützten Militärdiktatur (1967–1974) wurde er interniert und schwer gefoltert. Quelle: youtube.com
https://www.corodok.de/wp-content/uploads/2022/03/Die-ganze-Erde-uns.mp3
Franz Josef Degenhardt hat im gleichen Jahr dieses Lied für ihn geschrieben (Quelle: youtube.com):
Da sind sie, die Konzern- und Landbesitzer,
Generäle, Popen, Panzer,
Die bekannte Kumpanei.
Immer wieder wollen sie die Zeit aufhalten
In Athen und Kapstadt; Bogota,
Berlin und Quang Ngai.
Ihre greisen, kalten Hände suchen
Jedes heiße Herz, Theodorakis,
Und du weißt, wie kalt sie sind.
Doch wir wissen auch, daß sie zu kalt sind,
Daß sie viel zu alt sind, daß sie tot sind
Dann, wenn unser Tag beginnt.
Jener Tag,
An dem die Sonne tanzt.
Roter Tag der Freiheit in Athen.
Jener Tag,
An dem wir auf den Straßen tanzen
Und uns wiedersehn.
Die Feinde dieser Parasiten – es sind
Deine Freunde. Sie sind zahlreich
Und sie leben überall.
Deine Lieder sind auf ihrem langen Marsch
Die kurze Rast in einem quellenkühlen Tal.
Darum hassen sie die Lieder, unsere Feinde.
Ihre wurmstichigen Ohren
Trifft dein Name wie ein Schlag.
Und im Bellen ihrer Stimmen,
In den kurzsichtigen Augen
Ist die Angst vor jenem Tag,
Jenem Tag,
An dem die Sonne tanzt…
Und sie frieren in den weißen Häusern,
Diese alten Männer. Ihre tausendfache Angst
Wird tausendfach bewacht.
Wie ihr großer weißer Vater,
Dieser Völkermörder Johnson,
Löschen sie das Licht nicht mehr bei Nacht.
Denn sie wissen, die die auf morgen
Warten, sie sind überall
Und sie sind wach.
Seht! die Nacht geht schon zu Ende.
Ihre Sterne, sie verlöschen.
Bald beginnt der Tag.
Jener Tag,
An dem die Sonne tanzt…
Siehe auch Lieder zur guten Nacht und zum Spazierengehen.
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