Die elektronische Patientenakten werden europaweit forciert, sie sollen Basis für den ebenfalls europaweiten Impfausweis werden. In Deutschland wird dazu der nächste Schritt unternommen und die Patientenakte für alle Bürger automatisch eingerichtet. Was in Österreich mit dem ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) schon länger vorhanden ist, soll nun auch in Deutschland realisiert werden.
Das Bundesgesundheitsministerium schreibt auf dessen Twitter Seite:
Es hagelt Kritik!
Der Freie Ärzteschaft e.V. geht in seiner aktuellen Stellungnahme abermals auf das Thema „Elektronische Patientenakte“ (EPA) ein: „Diese Woche wurde in Berlin ein völliger Paradigmenwechsel in Bezug auf die zentrale Speicherung und Nutzung der sensiblen Krankheitsdaten nahezu der gesamten Bevölkerung beschlossen.“ Demnach hat das Bundesgesundheitsministerium der gematik GmbH den Auftrag erteilt, ein EPA-Konzept zu entwickeln, welches im scharfen Kontrast zur bisherigen Planung stehe. „War bisher geplant, die patientengeführte EPA auf freiwilliger Basis für die Bürger bereitzustellen, soll nun die Freiwilligkeit abgeschafft werden zugunsten einer völlig automatisierten Speicherung aller Arztbriefe.“ Die Patientendaten sollten zudem automatisch allen möglichen Medizinbereichsteilnehmern und auch einem Forschungsdatenzentrum zugänglich sein. „Man soll sich nur noch durch eine dezidierte Ablehnung davor schützen können.“
EPA ALS MILLIARDENGRAB FÜR VERSICHERUNGSBEITRÄGE
„Dieser Paradigmenwechsel bedeutet faktisch die Abschaffung der ärztlichen Schweigepflicht, die seit 2000 Jahren weltweit durch den Eid des Hippokrates festgelegt wurde und auch heute noch weltweit die Grundlage ärztlicher Tätigkeit ist“, so Dr. Silke Lüder, Stellvertretende Vorsitzende der Freien Ärzteschaft und niedergelassene Ärztin in Hamburg.
Dieser Paradigmenwechsel ist laut Dr. Lüder die Reaktion auf das bisherige völlige Scheitern aller Anwendungen der Telematik-Infrastruktur – „sei es das e-Rezept, die E-Au, der e-Notfalldatensatz oder die Elektronische Patientenakte“. Sie kritisiert: „Seit 20 Jahren unter der aktiven Beteiligung des heutigen Gesundheitsministers, der Krankenkassen und der interessierten Industrie geplant, aber ohne echte Beteiligung der betroffenen Ärzte und Patienten, hat sich das ganze Projekt in ein Milliardengrab für Versichertenbeiträge verwandelt.“
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