Protestaktion: Lauterbach saugt Praxen aus und gefährdet damit Ihre ärztliche Versorgung
Ein Trugschluss, sollte man denken, dass das „S“ bei SPD für sozial steht. Wer heute einen Arzt benötigt, der kann sich zum einen auf lange Wartezeiten einstellen und zum anderen muss er erstmal einen Arzt finden, der ihn behandelt. Ruft man von sich aus Ärzte an, die einen versorgen sollen, dann kriegt man am Telefon schon mal mitgeteilt, dass die Menschen auf die Straße gehen sollen, denn so kann es nicht mehr weitergehen. Eine genervte Sprechstundenhilfe, die kurz darauf erklärt, gute Versorgung kann so nicht stattfinden. Auch der Anruf bei der Nummer mit den Elfen „116117“ zeigt das komplette Ausmaß des deutschen Gesundheitssystems, welches international aufgrund der Anzahl der Intensivbetten – welche aber nicht betrieben werden können – immer noch ein hohes Ansehen genießt. Den Kontakt zur Krankenkasse kann man sich fast sparen, nerven und darauf hinweisen, dass in Deutschland schon lange eine Schieflage entstanden ist, sollte man aber trotzdem. Die Notaufnahme kann man anfahren, geholfen wird einem dort, aber – es wurde hier ja schon immer triagiert – meist nicht wirklich. Pflegefachkräfte und Ärzte sind überfordert und diejenigen, die aktuell noch in diesem System arbeiten, haben vermutlich auf dem Weg ihrer Karriere auch jegliche Moral verloren.
Hart, aber ich darf das schreiben, schließlich habe ich lange in diesem System gearbeitet, bin aber aufgrund der Impfpflicht in Deutschland faktisch arbeitslos. Darum soll es hier aber gar nicht gehen.
In Hamburg wurde nun eine Protestaktion ins Leben gerufen. Man könnte sich wundern und fragen, wieso denn erst jetzt? Das liegt daran, dass viele Menschen erst dann aktiv werden, wenn es sich um den eigenen Geldbeutel dreht dem es an den Kragen gehen soll.
Der Titel zu der Protestaktion, die sogar eine eigene Website hat, lautet „Lauterbach saugt Praxen aus… und gefährdet damit Ihre Versorgung“.
Bekannt ist die Aktion in Hamburg und Flyer, sowie Postkarten welche bereits richtig adressiert sind (Bundesgesundheitsministerium, Herrn Prof. Dr. Karl Lauterbach, Friedrichstraße 108, 10117 Berlin) liegen in Praxen aus.
Auf der Startseite wird der Unmut einiger Ärzte kund getan:
Liebe Patientin, lieber Patient,
um Sie gut versorgen zu können, müssen wir in Personal und Praxis investieren.
Doch statt die ambulante Versorgung zu stärken, plant Bundesgesundheitsminister Lauterbach jetzt massive Kürzungen. Lauterbachs Sparpolitik führt zu einer drastischen Verschlechterung der ambulanten Versorgung.
Die Folgen für die Patientinnen und Patienten:
• Verkürzte Sprechstundenzeiten
• Längere Wartezeiten auf Termine
• Aufnahmestopps in den Praxen
Herr Lauterbach,
stoppen Sie diesen Spuk! Stärken Sie das Vertragsarztsystem statt es zu schwächen.
Die Hamburger Vertragsärzte und Vertragsärztinnen,
Vertragspsychotherapeuten und Vertragspsychotherapeutinnen
Weiter heißt es dort:
Was ist passiert?
Um die Wartezeiten auf einen Termin beim Haus- oder Facharzt zu verkürzen, hat die Bundesregierung vor drei Jahren ein Gesetz erlassen, das es Ärztinnen und Ärzten ermöglicht hat, ihre Sprechstundenzeiten auszubauen, mehr Termine anzubieten und mehr neue Patienten aufzunehmen.
Die Folge: Die Vertragsärzteschaft hat in die Infrastruktur ihrer Praxen investiert, neues Personal eingestellt, die Sprechzeiten erweitert, viele zusätzliche Termine angeboten, die Versorgung von Neupatienten intensiviert.
Durch die Sparmaßnahmen Lauterbachs soll diese neue Regelung nun wieder rückgängig gemacht werden. Und das in einer Zeit, in der die Praxen durch hohe Inflation, massive Budgetierung der ärztlichen Leistungen und explodierende Energiekosten immer stärker unter wirtschaftlichen Druck geraten.
Aus diesem Grund fordern wir:
1. Stoppt Lauterbachs Spargesetz!
2. Alle Leistungen müssen zu 100 Prozent von den Kassen bezahlt werden!
3. Inflationsausgleich!
Hier noch der Flyer, die Postkarte und das Praxisplakat zum Download:
Wirklich erschreckend und auch traurig, wie das einstige Vorzeigeland immer mehr verkommt und die Bevölkerung dabei zusieht. Viele lehnen sich noch immer zurück und fühlen sich in keinster weise dafür zuständig, schließlich hat man mit der Wahl ja die Verantwortung abgegeben. Dass Politiker die Sorgen und Ängste des normalen Fußvolks weder teilen noch verstehen können, weil der Wohlstand ein ganz anderer ist, scheinen sie dabei zu vergessen.
Hoffen wir weiter, oder gehen wir in die Selbstverantwortung?
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