Untersuchungen über Virus-Befall bei marinen Braunalgen – Diplomarbeit von Stefan Lanka

Untersuchungen über Virus-Befall bei marinen Braunalgen, Diplomarbeit von Stefan Lanka, Universität Konstanz 1989

Hierin geht es um die Isolation und biochemische Charakterisierung des Virus, das die marine, eukaryotische Braunalge „Ectocarpus siliculosus“ infiziert. Oliveira und Bisalputra (1978) haben eine ähnliche Virusinfektion bei der marinen Braunalge „Sorocarpus uvaeformis“ beschrieben.

Das Sorocarpus uvaeformis Virus zerstört die intrazelluläre Struktur vegetativer Zellen und Zoosporen. Im Lichtmikroskop ist das Virus gut sichtbar. Nach der Lyse von Zellen wurden die neugebildeten Viruspartikel in das Medium freigesetzt. Auf Basis der Neu-Infektion wurde deren Pathogenität nachgewiesen.

Bei Ectocarpus siliculosus handelt es sich um eine kosmopolitische, filamentöse Braunalge. Sie kommt an allen Küsten in den kalten und warm-gemäßigten Klimazonen vor. Eine Klonkultur aus Neuseeland war von der Virus-Infektion befallen, wobei das Virus ausschließlich in den Gametangien des Wirts produziert wurde.

Es wurde an Methoden gearbeitet, um derartiges Material in größeren Mengen kultivieren zu können, damit ausreichend Viren isoliert werden konnten. Dazu musste der Aufschluss in flüssigem Stickstoff erfolgen. Die Fragmente der Wirtszellen konnten dabei durch Zentrifugation abgetrennt werden. Die Viruspartikel wurden aus dem Überstand mit PEG 6000 gefällt.

Nach zwei Stunden Zentrifugation (67 kg) bandierten diese in einen Cäsiumchlorid-Stufengradienten. Schließlich konnten die isolierten Viruspartikel im Elektronenmikroskop erfasst werden, wobei sie dieselbe Morphologie wie in situ zeigten.

Die Neu-Infektion von gesundem Algenmaterial mit diesen isolierten Viruspartikeln gelang allerdings nicht. Bisher konnten 15 virale Proteine mit Molekulargewichten zwischen 31 und 98 kDa nachgewiesen werden. Das virale Genom ist eine doppelsträngige DNA von der Länge 340 kb. Es wurde aus den Viruspartikeln isoliert. Seine Darstellung erfolgte via Pulsed-Field-Gradient-Gelelektrophorese.

Wer diese Diplomarbeit vollständig im Original lesen möchte, findet sie hier:

https://web.archive.org/web/20201001015231/agenda-leben.de/Lanka_Diplomarbeit_1989_kompr.pdf